Kennenlernen von Rollstuhlbasketball für den 10. Jahrgang 26.10
Kennenlernen von Rollstuhlbasketball für den 10. Jahrgang
Am 26.10.2020 hatten die vier 10ten Klassen unserer Schule die Möglichkeit, die Sportart
Rollstuhlbasketball kennenzulernen.
Eigentlich schon für das letzte Schuljahr geplant, musste der Besuch des Teams vom HSV
coronabedingt auf dieses Schuljahr verschoben werden. Am Wochenende zuvor stand die Aktion
noch fast auf der Kippe, da nicht klar war, unter welchen Hygienevorschriften bei den steigenden
Infektionszahlen im Kreis Pinneberg die Nutzung der Sporthalle ab dieser Woche möglich sein
könnte. Nach Rücksprache mit der Schulleitung wurde Folgendes vereinbart:
Zusätzlich zu unserem schon geltenden Hygienekonzept Sport …
- durften die Umkleiden nicht genutzt werden (alle waren also in ihrer Alltagskleidung und
hatten nur Hallensportschuhe an)
- mussten alle während der gesamten Zeit Masken tragen
- war mit dem Team vom HSV verabredet worden, dass Wettkampfsituationen und starke
körperliche Belastung zu vermeiden waren (also auch kein richtiges Spiel am Ende).
Die Schülerinnen und Schüler wurden noch am Sonntag darüber informiert. Alle freuten sich, dass es
unter den gegebenen Umständen so stattfinden konnte.
Nacheinander waren die 10a, 10b, 10c und die 10d in der Sporthalle.
Inken Pfeiffer als Koordinatorin der Inklusionsprojekte des HSV stellte uns Ali (Aliresa Amadi,
Profitrainer und Profispieler) und Kai (Kai Möller, Profispieler und übrigens auch Nationalspieler!) aus
dem Bundesligateam der BG Baskets vor.
Die Schülerinnen und Schüler übten das Fahren, Bremsen und Richtungswechsel mit dem
Sportrollstuhl, ehe der Ball dazu genommen wurde. Das Aufnehmen des Balles mithilfe des Rollirades
stellte eine besondere Herausforderung dar ebenso wie der Wurf auf den Korb. Da es nur 13
Rollstühle gab, musste zwischendurch immer gewechselt werden.
Dank Frau Theiner, die mit der 10b sehr motiviert mitmachte, konnten wir die CO2-Werte in der Halle
messen: Der Wert um 400 ppm (parts per million, also ca. 0,045 % CO2 in der Luft) entspricht in etwa
der Luft draußen. Damit liegen unsere gemessenen Werte (zwischen 400 und 450 ppm) in einem
hervorragenden Bereich.
Im Kreis wurde dann auch über vieles andere gesprochen, z.B.
- die Besonderheiten von Alltags- und Sportrollstuhl
- die Kosten eines Rollstuhls (bis zu 10.000€ für maßangefertigte Sportrollstühle!) und wer sie
bezahlen muss
- besondere Regeln des Rollstuhlbasketballs (eigentlich ist alles gleich wie beim
Fußgängerbasketball, das Äquivalent zum Schrittfehler ist der Schubfehler, funktionelle
Klassifizierung der Spieler und Spielerinnen mit Punkten je nach Stärke der Behinderung)
- wie die beiden zum Rollstuhlbasketball gekommen sind
- seit wann sie querschnittsgelähmt sind.
Zum Schluss gab es in jeder Klasse eine Feedbackrunde. Hier einige Zitate:
- „Es hat viel Spaß gemacht.“
- „Es war dann doch gar nicht so schwer, wie ich befürchtet hatte.“
- „Zuerst dachte ich, dass das langweilig wird. Es war aber total cool.“
- „ Ich habe jetzt noch mehr Hochachtung vor den Profis!“
- „Ich finde es viel besser als Basketball, weil man nicht so viel laufen muss.“
- „ Ich bin froh, dass ich dies kennenlernen durfte.“
- „Ich sehe einen Rollstuhl jetzt mit anderen Augen.“
- „ Ich fand zwar vieles gut, aber es tat mir schon weh, meine Freunde im Rollstuhl sitzen zu
sehen.“
- Ich fand es schade, dass wir nicht richtig gespielt haben.“
und noch vieles mehr.
Wir danken den Dreien für die Durchführung dieses Tages und hoffen, dass sie vielleicht nächstes
Jahr wieder an unsere Schule kommen können.
Ich danke den Schülerinnen und Schülern für eine disziplinierte, konzentrierte und offene Teilnahme
an diesem besonderen Projekttag unter erschwerten Bedingungen.
Artikel: Ursula Rapp